Berichte - JOKER-rund um den Hund

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Berichte

Kind und Hund – Schule Urdorf Wie Kinder lernten, mit Hunden umzugehen Dem 12. Mai sahen ein paar Kinder unseres Schulhauses mit grosser Freude, andere hingegen auch mit etwas Skepsis entgegen. Angesagt war an diesem Mittwochnachmittag ein zweistündiger Kurs "Kind und Hund", initiiert von Frau Belma Hodzic vom Elternrat Bahnhofstrasse. Zwei Hundetrainerinnen (Andrea Schweizer, Marina Reginato) brachten den zwanzig angemeldeten Knaben und Mädchen das richtige Verhalten gegenüber Hunden bei.

Alle warten gespannt auf den Kursbeginn

Das richtige Streicheln will gelernt sein

Richtig cool blickten sie in die Welt, die vier wohlerzogenen Hunde, welche die beiden Hundetrainerinnen Andrea Schweizer und Marina Gut von "ihrem" Tierheim in Jonen mitgebracht hatten. Gelassen liessen sie den ganzen Nachmittag alles über sich ergehen, willig fügten sie sich den Anweisungen ihrer Chefinnen und später auch der Kinder. Keine Furcht einflössende Geste, kein Gebell - sie waren ganz einfach äusserst brav, die anderthalbjährige Moja, der siebenjährige Joe und der gleichaltrige Jasco sowie die fünf Monate junge Taria. Die Vier waren ganz tolle Botschafterinnen der Hundewelt und bestens geeignet, bei den Kindern Ängste abzubauen.

Bevor jedoch die sehr interessierte Kinderschar die Hunde berühren durfte, gab es ein wenig Theorie. So lernten die Bahnhofstrass-Kinder etwa, dass das Bellen sowohl Freude als auch gefährliche Erregung ausdrücken kann. Ebenso unterschiedliche Signale kann das Wedeln aussenden - von Freude bis zu Angst. Auch mit den Ohren und dem Schwanz können die Hunde ihre Gefühle ausdrücken. Gespitzte Ohren signalisieren Aufmerksamkeit, zurückgelegte Ohren und ein eingezogener Schwanz hingegen Angst.

Zur Belohnung gibts ein Hundeguetzli

Empfehlung: seitlich streicheln!

Die beiden Trainerinnen empfahlen den Kindern, in der Nähe von Hunden stets ruhig zu bleiben, denn die Vierbeiner lassen sich durch nervöses Verhalten anstecken und werden selber unruhig.
Wer Angst hat, wenn sich ein Hund unangeleint zum Beispiel auf einem Spielplatz aufhält, soll dies der Meisterin oder dem Meister freundlich mitteilen. Er oder sie wird das Tier dem Kind zuliebe bestimmt an die Leine nehmen.
Angebundene Hunde sollten übrigens nie gestreichelt werden, selbst wenn sie noch so vertrauenswürdig erscheinen. Wer ein Tier streicheln will, sollte das immer zuerst mit dem Herrchen oder Frauchen absprechen. Hunde wollen - wir Menschen ja auch - seitlich gestreichelt werden. Man sollte also einem Vierbeiner nie von vorne ins Gesicht langen. Die Kinder lernten auch, dass fressende, knurrende oder schlafende Hunde immer in Ruhe gelassen werden sollten.
Jetzt durfte jedes Kind die Hunde streicheln und ihnen sogar - vorsichtshalber mit der flachen Hand - ein Guetzli verabreichen. Dabei näherten sie sich den gutmütigen Kerlchen auf ganz unterschiedliche Weise. Die einen hatten überhaupt keine Berührungsängste, während andere sehr zaghaft ans Werk gingen. Immerhin: Alle konnten sich dank guter Anleitung und liebevollem Zureden zu einer zarten Berührung überwinden. Nicht ganz jedes Kind hingegen wagte es, das Guetzli an den Mund zu führen. Die Vierbeiner schnappten diese Delikatesse aber auch voller Dankbarkeit, wenn sie ihnen etwas aus Distanz vor die Pfoten geworfen wurde.

Spannendes Rollenspiel mit Hund

Erfolgreich durch den Schlauch gelockt

Wie sollen die Kinder reagieren, wenn ein Hund auf sie zurennt?
Das empfahlen die Trainerinnenstehen bleiben Hände an den Körper, nicht herumfuchteln Säcke oder Taschen mit fein duftenden Esswaren zu Boden fallen lassen dem Hund nicht in die Augen schauen ihm keine Aufmerskamkeit schenken, damit man für den Hund nicht interessant ist

Was, wenn ein Hund gar angreift?
Päcklein machen dabei Gesicht schützenDer Hund mag noch ein wenig am Körper herumschnuppern, entfernt sich dann aber im Normalfall, weil reglose Menschen für ihn nicht interessant sind.In Rollenspielen durften die einen Kinder nun die Hunde an der Leine herumführen, während sich andere ihnen näherten und übten, bei einer Einwilligung auf die Tiere zuzugehen.
Auch die abschliessenden spannenden Spiele trugen viel dazu bei, zwischen Kind und Hund Vertrauen aufzubauen. Die Mädchen und Buben durften die Vierbeiner durch einen Stoffschlauch locken, ihn über ein Seil springen lassen und ihn auf einer Wiese Guetzli suchen lassen.
Nur allzu schnell war es vier Uhr, und alle, auch die zahlreichen zuschauenden Mütter, konnten es kaum glauben, dass dieser hochinteressante Kurs bereits zu Ende war. Er war zu einem grossen Erfolg geworden - dank den Hauptakteuren, nämlich den vier gutmütigen Hunden wie auch ihren beiden engagierten Trainerinnen, die es verstanden, zwischen Kind und Hund mit viel Herzblut und Sachverstand wertvolle Brücken zu bauen. Ehrlicherweise sei aber doch erwähnt, dass nicht ganz alle Kinder ihre neuen Freunde am liebsten mit nach Hause genommen hätten. Immerhin gaben aber auch die Zaghaftesten zu, jetzt ein klein bisschen weniger Angst vor Hunden zu haben. Hundefachfrau Andrea Schweizer kennt solche Hemmungen. "Grosse Ängste können nicht innerst zwei Stunden abgebaut werden", bemerkte sie dazu. "Um das Vetrauen zum Tier von Null an sukzessive aufzubauen, braucht es viele gute Begegnungen mit verschiedensten Hunden."
Text und Bilder: Toni Blaser


 
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